Presseausweis
Organisierte Unkenntnis
Bei der Großdemonstration gegen rechts am 20. Juli in Kassel wurden Journalisten von der Polizei an ihrer Arbeit gehindert. Dass sie den Presseausweis vorzeigten, interessierte die Beamten nicht.
Es war wieder der freie Journalist Arndt Ginzel, der bei der Demonstration gegen rechts in Kassel am 20. Juli Probleme mit der Polizei hatte. Wie schon im vergangenen Jahr, als die Auseinandersetzung mit dem "Hutbürger" für Schlagzeilen sorgte. Ginzel und andere Kollegen wurden von Polizisten daran gehindert, eine Absperrung zu passieren. Dass sich die Journalisten mit dem Presseausweis legitimieren konnten, interessierte die Beamten nicht.Was ist eigentlich die Unterschrift der Innenminister auf der Rückseite des Presseausweises wert? Welche Bedeutung hat die Aufforderung, Behörden sollten die Arbeit der Presse erleichtern, ihnen Auskünfte und Zugänge geben? Die Unkenntnis der Polizisten vor Ort zeigt, dass wichtige Informationen und Absprachen wie etwa die zum Presseausweis aus den Ministerbüros nicht dahin weitergegeben werden, wo sie hin gehören: an die Polizeidienststellen. Es ist höchste Zeit, diese andauernde Kommunikationspanne endlich zu beheben.Ein Kommentar von Hendrik Zörner