Freelancer
Ohne Freie geht es nicht
Die Freien beim rbb machen Druck. Mit der Aktion #wirsindnichtda protestieren sie in dieser Woche für eine Beschäftigungsgarantie für die langjährigen arbeitnehmerähnlichen Freien. Die Auswirkungen auf das Programm machen überdeutlich, dass es ohne Freie nicht geht.
369 Kolleginnen und Kollegen haben gleichzeitig Urlaub eingereicht. Eine ganze Woche lang setzen sie ein Zeichen, nachdem Verhandlungen zwischen dem DJV Berlin, der dju und der rbb-Geschäftsleitung nichts gebracht haben. Worum es geht? Wer mindestens sechs Jahre als Freier für den Sender gearbeitet hat, soll weiterbeschäftigt werden. Denn nach einer so langen Zeit ist es praktisch nicht mehr möglich, sich als Freelancer neu zu sortieren, neue Auftraggeber zu finden, mit denen sich genauso viel verdienen lässt. Die Verantwortlichen im Sender waren in den Tarifverhandlungen aber nicht bereit, den Haken hinter die Beschäftigungsgarantie zu setzen.
Die Antwort der Freien ist die Aktion #wirsindnichtda. Die Auswirkungen bekommen Hörer und Zuschauer zu spüren: Die Radiowellen Inforadio und rbb-Kultur machen Programm ohne die Freien, die Abendschau greift teilweise auf Konserven zurück und die rbb24-Spätsendung dauert nur 15 Minuten.
Den Freien beim rbb ist Glück und Erfolg zu wünschen. Und ihre Kolleginnen und Kollegen bei anderen Medien sollten sich diese Aktion genau ansehen, vor allem diejenigen, die bisher nicht den Mut aufbringen, für ihre Rechte aufzustehen. Denn eines ist klar: Kein Medium kann ohne Freie noch regelmäßig im gewohnten Umfang erscheinen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner