Klimajournalismus
Noch viel zu wenig?
Ansprechpartner*in
Hendrik Zörner
Spielen Klimakrise und Artensterben im Fernsehen eine zu geringe Rolle? Offenbar ja, fand die Malisa Stiftung heraus. Was Journalistinnen und Journalisten tun können, um Zukunftsthemen stärker in den Focus zu rücken, sagten Maria und Elisabeth Furtwängler im Interview der Süddeutschen Zeitung.
Mutter und Tochter Furtwängler haben neugierig gemacht auf die Malisa Studie zur Klimakrise im Medium Fernsehen, die heute vorgestellt wird. Ein paar Zahlen spielen im Interview mit der Süddeutschen Zeitung eine Rolle: 41 Prozent der für die Studie Befragten äußerten sich zufrieden mit der Berichterstattung über Klimawandel und Biodiversität, aber diese Themen kamen nur in 1,8 Prozent der Sendeminuten vor. Wie bitte? Die Klimakrise, die weltweit existenzbedrohend für unzählige Menschen ist und sich von Tag zu Tag verschlimmert, spielt im Fernsehen nur eine untergeordnete Nebenrolle? Die beiden Malisa-Macherinnen klären auf: Gezählt wurde in Informations- und Unterhaltungssendungen.
Also künftig mehr Problemthemen in fiktionalen Formaten? Wenn es nach Maria und Elisabeth Furtwängler geht, eindeutig ja. Und nicht nur dort, sondern auch in Printtiteln aus dem Burda-Konzern wie etwa der Bunten. Klar ist, dass niemand um der Klimaberichterstattung willen zu Burdas Leitmagazin greift, aber Konzerngesellschafterin Elisabeth Furtwängler plädiert dafür, Klima und Artenschutz zielgruppengerecht zu thematisieren. Wie sie sagt, finde sie dafür in den Redaktionen viel Zustimmung.
Wenn Medien im Informations- und Unterhaltungssektor zeitgemäß bleiben wollen, dürfen sie den fahrenden Zug nicht verpassen. Die Malisa Studie wird da hoffentlich die richtigen Hinweise geben. Man darf gespannt sein.