Mediennutzung
Noch viel zu tun
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Hendrik Zörner
Geflüchtete aus der Ukraine informieren sich in Deutschland vorwiegend über Social Media. Das fand eine Forsa-Umfrage heraus. Unter den journalistischen Medien liegt die Deutsche Welle vorn.
Nach der repräsentativen Umfrage nutzen 78 Prozent der ukrainischen Geflüchteten in Deutschland soziale Medien und Messengerdienste. Bei den genutzten deutschsprachigen Medien liegt die Deutsche Welle mit 23 Prozent an der Spitze. Im Glaubwürdigkeitsranking belegt die DW mit 66 Prozent den Spitzenplatz. 78 Prozent der Befragten beziehen die meisten Informationen über persönliche Kontakte in der Ukraine. Die für sie wichtigsten Themen sind das Kriegsgeschehen, die Politik in der Ukraine und Fragen im Zusammenhang mit ihrem Flüchtlingsstatus in Deutschland.
Gut, dass das Europäische Centrum für Pressefreiheit (ECPMF) diese Umfrage in Auftrag gegeben hat. Die Geflüchteten aus der Ukraine sind eine große Gruppe, die in die deutsche Gesellschaft zu integrieren ist. Niemand weiß, wie lange der Krieg noch dauert. Niemand weiß, wie viele Menschen dauerhaft in Deutschland bleiben wollen. Mit der Umfrage ist klar, dass für deutsche Medien noch viel zu tun ist, um diese Menschen an sich zu binden. Dass sie die Deutsche Welle so stark nutzen, zeigt ihre Vorliebe für kritischen und unabhängigen Journalismus. Das ist ein schöner Vertrauensbeweis für die Journalistinnen und Journalisten des deutschen Auslandssenders.
Aber das darf nicht der Schlusspunkt einer Entwicklung sein. Tageszeitungen, Zeitschriften, Nachrichtenportale, Hörfunk- und Fernsehsender müssen mehr tun, um die Geflüchteten als Nutzer für sich zu gewinnen und an sich zu binden. Damit nicht dauerhat Facebook, X und Youtube die Hauptinformationskanäle sind.