Erklärung
Nein, die Presse darf nicht zum Sündenbock werden
Französische Journalismus-Organisationen melden sich zu Wort
Seit einigen Wochen werden Journalistinnen und Journalisten fast überall in Frankreich während der Demonstrationen der "Gelben Westen" daran gehindert, ihren Beruf auszuüben, sie werden beleidigt, physisch misshandelt und sogar verletzt, sowohl durch Demonstranten als auch durch Polizisten. Die Zeitungen sind Einschüchterungen und Blockaden ausgesetzt, durch die ihr Erscheinen verhindert werden soll. In den sozialen Netzwerken gibt es massenhafte Beschimpfungen gegenüber den Medien. Und die Liste der Angriffe auf die Pressefreiheit verlängert sich unaufhaltsam. Die einfache Feststellung, dass Journalistinnen und Journalisten nunmehr Sicherheitsleute benötigen, um gesund und sicher zu ihrer Redaktion zurückzukehren ist nicht hinnehmbar.
In einem Klima des Misstrauens gegenüber Medien ist eine Kritik notwendig. Die Presse ist von Vorwürfen nicht ausgenommen. Und die Journalistinnen und Journalisten vor Ort sind die ersten die sich täglich der Frage stellen, was die angemessenste und ehrlichste Weise ist, über aktuelle Vorgänge zu berichten. Aber kein Misstrauen gegenüber einem Beruf, welcher er auch sei, noch der Dissens mit einer redaktionellen Grundhaltung, gegenüber einem einzelnen Medium oder einer Reportage können die Gewalt der letzten Wochen rechtfertigen.
Journalistinnen und Journalisten daran zu hindern ihre Arbeit zu machen, bedeutet die Bürger daran zu hindern informiert zu werden, und bedeutet ganz einfach, die Demokratie zu bedrohen.
Wir verurteilen auf schärfste weise die Gewalttaten. Wir erinnern mit aller Kraft daran dass die Informationsfreiheit ganz fundamentale Bedeutung hat und unverzichtbar für eine gesunde Demokratie ist. Die Journalistinnen und Journalisten sind dazu da um Informationen zu sammeln, einschließlich der Länder wo es keine Pressefreiheit gibt.
Wir erklären unsere Unterstützung gegenüber allen Journalistinnen und Journalisten sowie ihren Begleiter/innen, die in den letzten Wochen angegriffen oder verletzt worden sind, während sie über die Kundgebungen der "Gelben Westen" berichteten.
Unterzeichner:
Les Sociétés de journalistes (SDJ), Sociétés de rédacteurs (SDR) ou Société civile des journalistes de : l'AFP, Challenges, La Tribune, Le Figaro, Le JDD, Le Monde, Le Parisien-Aujourd'hui en France, Le Point, Les Echos, L'Express, Libération, L'Obs, Paris Match, Premières lignes, Télérama, Sud-Ouest, 20 Minutes, M6, France Info, Franceinfo.fr, France Inter, Europe 1, Radio France, RFI, RTL, BFMTV, Cnews, Franceinfo TV, France 2, France 3, France 24, LCP, TF1
Reporters sans frontières (RSF)
L'Association des journalistes de l'information sociale (Ajis), l’Association des journalistes
parlementaires (AJP), l’Association des journalistes médias (AJM), l'Association de la presse
judiciaire (APJ), l'Association de la presse présidentielle (APP), le collectif Informer n'est pas un
délit
Le Syndicat national des journalistes (SNJ), le Syndicat national des journalistes CGT (SNJ-CGT), la CFDT-journalistes.
(Deutsche Übersetzung: M. Hirschler, DJV)