Frauen im Journalismus
Na also, geht doch
Was seit Jahren vehement gefordert wird, ist jetzt zumindest teilweise erreicht: In einigen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten liegt die Zahl der Chefinnen in etwa gleichauf mit der der Chefs. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein.
Beim Einstieg in den Journalismus stellt sich die Frage nach der Ausgewogenheit der Geschlechter schon seit vielen Jahren nicht mehr. Die Zahl der angehenden Journalistinnen ist etwas höher als die der männlichen Berufseinsteiger. Das ist keine Momentaufnahme, sondern ein lang anhaltender Trend.
Irgendwo auf dem langen Weg nach ganz oben müssen die Journalistinnen dann aber auf der Strecke bleiben. Denn die redaktionellen Chefetagen sind bei allen Medien immer noch stark von Männern dominiert. So sah es zumindest vor wenigen Jahren noch aus. Jetzt stellt sich heraus, dass einige öffentlich-rechtliche Sender ein ganz anderes Bild zu bieten haben. Der "weiblichste" Sender ist der RBB, wo 57,4 Prozent der Chefposten mit Frauen besetzt sind. Die Deutsche Welle kommt auf 50,8 Prozent. Also alles in bester Butter? Keineswegs, denn die zwei Sender sind die blinkenden Leuchttürme. Hessischer Rundfunk und Sat.1 dümpeln um die 30 Prozent, RTL kann nur beschämende 13,8 Prozent registrieren.
Es bleibt also weiterhin viel zu tun, damit eine gesellschaftspolitische Selbstverständlichkeit endlich Realität wird. Aber RBB und Deutsche Welle zeigen: Es geht doch.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner