"Querdenker"-Demo
Na also, geht doch
Endlich mal eine "Querdenker"-Demo ohne verletzte Journalisten. Am Sonntag hatte die Polizei in Frankfurt die Lage unter Kontrolle und ließ den Demonstranten nichts durchgehen.
Seit Wochen schon an jedem Samstag oder Sonntag das gleiche Bild: sogenannte "Querdenker", die gegen Coronamaßnahmen demonstrieren, keine Masken tragen und Journalisten ihren Hass gegen die Regierung ins Gesicht brüllen. Und ebenfalls im Wochentakt waren Übergriffe auf Journalisten zu beklagen: Rempeleien, Prügel, Steinwürfe. Viel zu oft blieben die angegriffenen Korrespondenten allein. Von Polizeischutz keine Spur. Die Untätigkeit der Beamten wurde gern mit Deeskalation begründet. Dass dabei die Pressefreiheit auf der Strecke blieb, entlockte den Sicherheitskräften ein müdes Achselzucken.
Am Sonntag in Frankfurt ein ganz anderes Bild. Hier war die Polizei mit einem Großaufgebot vertreten. Diesmal wollten die "Querdenker" gegen angeblich gleichgeschaltete Medien demonstrieren. Der gewünschte Lieblingsort war der Platz vor dem Hessischen Rundfunk. Der DJV Hessen war gerüstet und führte eine Gegendemo durch. Doch die Coronaleugner hatten diesmal die Rechnung ohne die Behörden gemacht. Die erteilten nämlich Demonstrationsauflagen, die offenbar so streng waren, dass der Veranstalter die Demo kurzerhand abblies. 400 "Querdenker" kamen trotzdem in die Messestadt. Aber die Polizei verhinderte ungenehmigte Demonstrationen schon im Ansatz, schritt konsequent ein, wenn keine Masken getragen und keine Sicherheitsabstände eingehalten wurden.
Journalisten konnten in Frankfurt ungehindert das tun, was eigentlich überall selbstverständlich sein sollte: ihren Job machen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner