Digitalkonzerne
Muskelspiel
Eigentlich sind sich Meta und Twitter alias X Spinnefeind. Wenn es aber darum geht, Urheberrechte von Medien zu bekämpfen, gibt es zwischen ihnen keinen Unterschied.
Elon Musk kann einem fast schon leid tun. Der Kurznachrichtendienst X alias Twitter macht ihm mehr Sorgen als Freude. Das Investment entpuppt sich als grandioser Flop: Dem Dienst laufen nicht nur die User, sondern auch die Anzeigenkunden davon. Und jetzt droht auch noch juristisches Ungemach. Denn in Frankreich klagt die Nachrichtenagentur AFP gegen X. Der Grund: Der Dienst soll für die Verbreitung journalistischer Inhalte zahlen, wie es das französische Leistungsschutzrecht vorsieht. Davon hält Elon Musk gar nichts. Die Klage sei bizarr, postete er. Das ist nicht anders zu erwarten.
Um Leistungsschutzrechte geht es auch bei Meta, dem Mutterkonzern von Facebook. Dort sind jetzt Links zu kanadischen Medien blockiert, weil Kanada ein Leistungsschutzrecht nach französischem Vorbild beschlossen hat.
Nun leben weder X noch Facebook von journalistischen Inhalten. Aber es gibt sie dort und ohne journalistischen Input wären die sozialen Netzwerke ärmer. Aber nach der Logik von Elon Musk und Mark Zuckerberg muss es sie weiter zum Nulltarif geben.
Höchste Zeit, dass die Gerichte den Milliardären klar machen, wo die Glocken hängen. Medien und Journalisten haben nichts zu verschenken.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner