HÖCKE-INTERVIEWS
Mit Präzision begegnen
Wie lassen sich Interviews mit Thüringens AfD-Politiker Björn Höcke führen? Sollten sie überhaupt geführt werden? Damit hat sich die Süddeutsche Zeitung in einem lesenswerten Bericht auseinandergesetzt.
Wie sich Journalisten auf Interviews mit AfD-Rechtsaußen Björn Höcke vorbereiten, hat Cornelius Pollmer für die Süddeutsche Zeitung recherchiert. Und welche besonderen Herausforderungen Live-Interviews bieten, ist da auch nachzulesen. Klare Meinung derjenigen, mit denen er gesprochen hat: Journalisten müssen sich auf Interviews mit Höcke so gut vorbereiten wie selten. Denn er neigt zum Schwurbeln und zur Behauptung angeblicher Missverständnisse, wenn er mit früheren Aussagen konfrontiert wird. Journalisten müssen Höcke mit Präzision begegnen, verrät in dem Bericht einer der Korrespondenten.
Ein Problem? Nein, journalistisches Handwerk. Problematisch ist eher das, was nach den Interviews kommt: eine Flut von Hasskommentaren. Je näher die Landtagswahl in Thüringen rückt, desto mehr werden es. Nicht jeder Journalist hat das dicke Fell, einfach darüber hinwegzugehen. Umso wichtiger ist es, dass die Kollegen Unterstützung erfahren: aus ihrer Redaktion, im Verlag oder Sender, von Freunden und Familienangehörigen. Denn die Berichterstattung über die Feinde der Demokratie ist wichtig und unverzichtbar - allen Hasskommentaren zum Trotz.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner