ProSiebenSat.1
Mieser Stil
Der Chef von ProSiebenSat.1 kündigte an, dass in allen Unternehmensbereichen Stellen gestrichen werden sollen. Wie viele und zu welchen Konditionen, soll erst Mitte des Jahres feststehen. Wieder ein Medienboss, der keine Rücksicht auf die Beschäftigten nimmt.
Gruner + Jahr hieß der Verlag, dessen Eigentümer über viele Monate hinweg die Beschäftigten um ihre berufliche Zukunft zittern ließen. Zuerst waren es nur Gerüchte, dann schließlich kam der große Paukenschlag, als RTL-Chef Thomas Rabe das Aus für einige Titel und den anstehenden Verkauf anderer Zeitschriften ankündigte. Bis dahin hieß es für die Mitarbeiter: warten und bangen, selbst über die Weihnachtsfeiertage hinweg.
Ähnliches steht den Beschäftigten des Privatsenders ProSiebenSat.1 bevor. Und das ist doppelt bitter, weil sie erst vor wenigen Wochen aufatmen konnten, als eine mögliche Übernahme des Konzerns durch die Mediengruppe des italienischen Rechtspopulisten Silvio Berlusconi erst mal vom Tisch war. Jetzt haben sie es mit Bert Habets zu tun, dem Chef des Senders. Und Habets hatte gestern offenbar nichts Eiligeres zu tun, als in einer Pressekonferenz Stellenstreichungen in allen Bereichen der Senderfamilie anzukündigen. Details soll es Mitte des Jahres geben. Mehr sagte er nicht. Genau so verunsichert man Mitarbeiter.
Die Beschäftigten von ProSiebenSat.1 haben ein solches Wechselbad der Gefühle nicht verdient. So geht man nicht mit Menschen um, Herr Habets.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner