China
Mehr Restriktionen gegen Journalisten
Die Auslandskorrespondenten in China schlagen Alarm: Immer mehr staatliche Restriktionen erschweren ihre Arbeit.
Der Foreign Correspondents' Club in China (FCCC) fragt seine Mitglieder einmal jährlich danach, wie sie ihre Arbeit empfinden. So auch in den letzten Wochen. Das Ergebnis: Gegenüber dem Vorjahr haben die Restrlktionen chinesischer Behörden gegen Journalisten zugenommen. Das war teilweise der Corona-Pandemie und der im letzten Jahr noch vorherrschenden Eindämmungspolitik geschuldet, aber eben nur teilweise. Insgesamt haben die Repressionen zugenommen, vor allem gegenüber Informanten und Interviewpartnern der Korrespondenten. Die Folge: Es wurde immer schwieriger, Menschen zu finden, die Journalisten Fragen beantworten wollten. Denn wer das tat, musste mit Befragungen durch die Polizei, möglicherweise sogar mit Haft rechnen.
Doch auch die Korrespondenten wurden drangsaliert. Vor allem mit nur zögerlicher Vergabe von Visa, ohne die jegliche Berichterstattung in der Volksrepublik unmöglich ist. Da US-amerikanische Journalisten von den Schikanen stärker betroffen sind als ihre europäischen Kollegen, liegt der Schluss nahe, dass die Qualität der diplomatischen Beziehungen der Herkunftsländer mit China darüber entscheidet, wie es um die Freiheit der Berichterstattung für den jeweiligen Korrespondenten bestellt ist. Ein Traumjob ist Journalismus in der Volksrepublik nicht.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner