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Welttag gegen Rassismus

Medienschaffende im Fokus

21.03.2019

Der Hass auf alles "Fremde" ist nach wie vor ein gravierendes Problem - auch in Deutschland. Daran erinnert der 21. März als "Internationaler Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung".

Unter dem Hashtag #vonhier schilderten Deutsche mit Migrationsgeschichte seit Wochen auf Twitter Situationen, in denen sie auf unangenehme Weise nach ihrer Herkunft gefragt werden. Angestoßen hatte die Debatte die Journalistin und Vorsitzende der Neuen Deutschen Medienmacher Ferda Atamann. Eine eindeutige Antwort auf die Frage, ob das Erkundigen nach den Wurzeln schon diskriminierend ist, gibt es sicher nicht, es kommt dabei auch auf den Kontext an.
Leider nehmen aber auch eindeutig rassistische Anfeindungen und Drohungen wieder zu. Davon zeugte zuletzt die #MeTwo-Debatte, bei der unzählige Betroffene von fremdenfeindlichen Kommentaren im Netz und im Alltag berichteten. Klar ist, dass diese immer zu verurteilen sind. Fest steht aber auch, dass Journalistinnen und Journalisten besonders im Fokus der Öffentlichkeit stehen und deshalb überdurchschnittlich mit Hass und Hetze konfrontiert sind. Und ganz besonders trifft das eben zu, wenn sie dazu noch anders aussehen, als der deutsche Durchschnittsjournalist.
Es ist gut, wenn sich Betroffene auf Twitter selbst Gehör verschaffen. Sie brauchen aber auch unser aller Solidarität und mediale Sichtbarkeit. In einer Resolution haben wir im DJV klar gestellt, dass bei Rassismus gegen Medienschaffende nur eine Null-Toleranz-Politik gelten kann, verbunden mit der Forderung, dass die Vielfalt der Gesellschaft sich in der medialen Berichterstattung spiegeln muss. Laut dem statistischen Bundesamt hat in Deutschland etwa jede*r vierte Einwohner*in eine Migrationsgeschichte.  In den Redaktionen sind es drei bis vier Prozent. Die Netzdebatten und die Zahlen zeigen: Noch sind wir von beiden Zielen weit entfernt.


Ein Kommentar von Anna-Maria Wagner

Chancengleichheit Internationales DJV-Blog

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