Maß halten

Die Silvesternacht oder der Neujahrskater ist traditionell die Zeit der guten Vorsätze für das neue Jahr. Die einen nehmen sich vor, mit dem Rauchen aufzuhören, die anderen wollen jetzt endlich ernst machen mit dem Abspecken von mindestens zehn Kilo. Wenn man ein paar Wochen später nachfragt, soll es tatsächlich Menschen geben, die ihre guten Vorsätze in die Tat umgesetzt haben.Wie wäre es damit, wenn sich Journalisten vornähmen, im neuen Jahr ein wenig differenzierter und mit weniger Schlachtgetümmel über die eigene Zunft zu berichten? Ein zweiten Fall Relotius wird es in diesem Jahr hoffentlich nicht geben, andere Aufregungen bestimmt schon. Aber muss deswegen gleich eine journalistische Stilform wie die Reportage niedergeschrieben werden? Oder das Ende des Journalismus heraufbeschworen werden?Bis zum nächsten tatsächlichen oder vermeintlichen Medienskandal ist hoffentlich noch soviel Zeit, dass in den Redaktionen mal darüber nachgedacht werden kann. Es ist zu hoffen.Ein Kommentar von Hendrik Zörner