Voice of America
Lügnerin als Wahrheitschefin
Ausgerechnet die Wahlleugnerin Kari Lake soll neue Chefin des US-Auslandssenders Voice of America werden. Das ist so überflüssig wie ein Kropf.
Kari Lake hat ihre journalistische Karriere als Nachrichtensprecherin begonnen. Die Krönung ihrer Laufbahn steht unmittelbar bevor: Nach dem Willen des designierten US-Präsidenten Donald Trump soll sie Chefin des Auslandssenders Voice of America werden. Das kommt nicht von ungefähr: Lake lügt seit Jahren, was das Zeug hält, über den angeblichen Wahlbetrug 2020. Frei von Fakten schwadroniert sie darüber, dass Joe Biden niemals hätte Präsident werden dürfen, weil Trump der Wahlsieg zugestanden hätte. Diese Lügen zeichnen sie bei Trump für höhere Aufgaben aus.
Zwar muss die Chefin des Senders von der Rundfunkbehörde ernannt werden. Damit das glatt über die Bühne geht, kündigte Trump an, den Chefposten in der Behörde neu zu besetzen. Und wenn Kari Lake dann am Ziel ist, erwartet ihr Präsident von ihr, "dass die amerikanischen Werte der Freiheit (...) auf der ganzen Welt fair und akkurat verbreitet werden, im Gegensatz zu den von den Fake-News-Medien verbreiteten Lügen".
In der Konsequenz bedeutet das die Umpolung von Voice of America zu einem Propagandakanal des US-Präsidenten. Dann befände sich der Sender in einer Liga mit den russischen Kanälen vom Schlage RT.
Man kann nur hoffen, dass die Journalistinnen und Journalisten von Voice of America zusammenstehen gegen die künftige Chefin. Noch eine weitere Propagandaschleuder kann die Welt nicht gebrauchen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner