Funke-Mediengruppe
Lorbeeren verspielt
Nach dem Hackerangriff auf die Funke-Mediengruppe warten viele Freie immer noch auf ihre Honorare. Geld? Fehlanzeige. Interne Kommunikation? Totalausfall. Ein Trauerspiel.
Der Hackerangriff auf Funke war der schlimmste IT-Gau, dem ein Medienunternehmen hierzulande bisher ausgesetzt war. Die Beseitigung der immensen Schäden kostete den Verlag Millionen - und die Mitarbeiter Überstunden und Sonderschichten. Denn viele Beschäftigte von Funke packten an, damit die Zeitungen wieder erscheinen konnten, damit auf den Digitalseiten wieder Texte und Fotos zu sehen waren. Und die freien Mitarbeiter hatten Verständnis dafür, dass sie ihre Honorare nicht pünktlich erhielten, weil auch die Buchhltung des Konzerns von dem Angriff betroffen war.
Dumm nur: Viele Freie warten immer noch auf ihr Geld, zum Teil schon seit mehr als zwei Monaten. Und genauso dumm: Vom Konzern gab es keinerlei Mitteilung oder gar Entschuldigung dafür, dass noch nicht gezahlt wurde. Ihren Frust haben sich einige von ihnen mit einem Brief an die Geschäftsleitung von der Seele geschrieben. Unterstützt werden sie dabei vom DJV NRW.
Was muss eigentlich noch geschehen, bis Medienunternehmen endlich merken, dass sie Verantwortung für ihre Mitarbeiter haben? Nicht nur für die Angestellten, sondern auch für die Freien.
Als vor Weihnachten der Hackerangriff bekannt wurde, gab es viel Solidarität mit Funke. Auch vom DJV. Die Lorbeeren hat der Konzern gründlich verspielt.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner