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Monsanto

Lobby-Firmen haben Journalisten im Visier

13.05.2019

Wer kritisch nachfragt, darf deshalb nicht in ominösen Lobby-Listen landen. Foto: Tim Jelonnek

Ein Unternehmen hat in Frankreich im Auftrag von Monsanto Listen über Kritiker des US-Saatgutkonzerns geführt. Es ist anzunehmen, dass der Fall keine Ausnahme darstellt.

Das Dokument, das "Le Monde" und dem Sender France 2 vorliegt, hat einige Sprengkraft: Die Beratungsfirma Fleishman-Hillard hat im Rahmen eines Auftrags aus dem Jahr 2016 eine Liste mit Namen von Journalisten, Politikern und anderen Akteuren erstellt, die sich kritisch mit dem Unkrautvernichter Glyphosat oder anderen Monsanto-Produkten auseinandetzen. Ein möglicher Gesetzverstoß wird noch geprüft. Der deutsche Bayer-Konzern, der Monsanto 2018 erwarb, verspricht den Fall aufzuarbeiten.Der Vorgang wirft ein Schlaglicht darauf, wie große Firmen mit der Öffentlichkeit umgehen, wenn diese ihren Interessen im Weg steht. Sie beauftragen andere Unternehmen, deren Spezialität es ist, die Meinung der Öffentlichkeit und der maßgeblichen Entscheider zugunsten ihres Auftraggebers zu beeinflussen. Wahrscheinlich ist daher, dass das Erstellen solcher Listen in Lobby-Unternehmen eher Regel als Ausnahme ist. Bis zu einem gewissen Grad mag das legitim sein. Grenzüberschreitungen wie das Sammeln privater Daten - zu welchem Zweck auch immer - sind dabei meist nicht zu kontrollieren. Journalisten können daher nur eines tun, um im Ernstfall sich selbst und ihre Familien zu schützen: Informationen über ihr Privatleben so weit wie möglich aus dem Internet herauszuhalten.Ein Kommentar von Sebastian Huld.

DJV-Blog Pressefreiheit Ethik

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