BBC
Licht am Ende des Fernsehtunnels
Die neue britische Regierung will das Ruder der BBC herumreißen. Das geht aus der Antwort der britischen Botschafterin auf den Brief des DJV-Bundesvorsitzenden hervor.
Vor wenigen Wochen hat DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster an die britische Botschafterin in Berlin, Jill Gallard, geschrieben, weil bei der BBC 500 journalistische Arbeitsplätze gestrichen werden sollten. Beuster schrieb: "Ausgerechnet bei der BBC, der ,Mutter‘ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in aller Welt, sollen Arbeitsplätze von Journalistinnen und Journalisten wegfallen.“ Trotz hoher Inflation habe sich die britische Regierung geweigert, den Rundfunkbeitrag anzuheben. „Noch schlimmer: Die inzwischen abgewählte konservative Regierung hat angekündigt, den Rundfunkbeitrag bis 2027 komplett abzuschaffen. Das würde den Untergang der BBC bedeuten.“ Dabei brauche es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Zeiten von Desinformation und gesellschaftlicher Polarisierung dringender denn je.
Jetzt kam die Antwort. "Wie Sie glaube ich fest an die Macht des Journalismus als Motor der Demokratie", schrieb die Botschafterin. Und dann: "Wie unser kürzlich ernannter Premierminister und der Kulturminister bereits deutlich gemacht haben, ist die Regierung ein starker Unterstützer der BBC und möchte deren Nachhaltigkeit sicherstellen. Die Regierung wird auch in Zukunft konstruktiv mit der BBC zusammenarbeiten, damit sie weiterhin florieren und ihre wichtige und weltweit anerkannte Arbeit leisten kann."
Das ist eine weitreichende Aussage, stellt sie doch die 180-Grat-Wende gegenüber der BBC-feindlichen Politik der britischen Konservativen dar. Jetzt kommt es darauf an, dass den vielversprechenden Worten Taten folgen, und zwar schnell. Die BBC hat nicht mehr viel Zeit.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner