Zhang Zhan
Lasst sie endlich frei!
Seit mehr als einem Jahr sitzt die Bloggerin Zhang Zhan in China unschuldig im Gefängnis. Ihr "Verbrechen": Sie hat die Weltöffentlichkeit über die Zustände in Wuhan informiert, als die Corona-Hochburg hermetisch abgeriegelt war.
Auf den Tag genau vor 11 Monaten erging das Unrechtsurteil: vier Jahre Haft wegen "Unruhestiftung". Die Bloggerin Zhang Zhan hatte aus Wuhan Videos und Informationen ins Ausland geschickt, als die Corona-Hochburg hermetisch abgeriegelt war. Ihre Bilder passten so gar nicht zu der Propagandalüge, die chinesischen Behörden hätten den Corona-Ausbruch im Griff. Zhang Zhan zeigte, dass das nicht so war. Neben ihr hatten auch andere Videojournalisten aus China berichtet, deren Schicksal unbekannt ist. Sie hingegen wurde verhaftet und vor Gericht gestellt.
Mit der Haft findet sie sich nicht ab. Sie trat in den Hungerstreik - mit lebensbedrohlichen Folgen. Deshalb fordern heute zahlreiche Organisationen, darunter Amnesty International, das deutsche PEN-Zentrum und der DJV, ihre sofortige Freilassung. Und nicht nur wir: Auch die Europäische Union fordert Freiheit für Zhang Zhan. Und hoffentlich Tausende von Twitter-Usern. Denn seit 10 Uhr läuft die Kampagne unter dem Hashtag #ZhangZhan.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner