Jounalismus
Kommt jetzt das Sommerloch?
Nach dem Ende des Berlin-Münchner Politkrimis besteht vielleicht wieder die Chance auf Themenvielfalt in der Berichterstattung. Das wäre Journalisten, Zuschauern und Lesern zu wünschen.
Das war schon dreist: Der Spitzenpolitiker, der wochenlang die Unionsparteien, die Journalisten und die Bürger dieses Landes in Atem gehalten hat, nuschelt lapidar in die Mikrofone: "Ist schon Geschichte." So geschehen gestern, als Horst Seehofer auf den Streit mit der Kanzlerin angesprochen wurde.Wenn es das jetzt wirklich war, können Journalisten wieder zu halbwegs geregelter Arbeit zurückkehren. Keiner der Kollegen sehnt sich danach, stundenlang vor Parteizentralen oder Tagungshotels auszuharren, das Verschieben von Pressekonferenzen zu erleben. Und wenn sich dann doch mal einer aus dem inneren Zirkel der Macht blicken lässt, setzt es meist nur dürre Worte, die Platz für Interpretationen lassen. Indes: Das ist das harte Brot des Journalismus, das auch gegessen werden muss.Nun also: vorbei! Knallerthemen sind nicht in Sicht. Kommt jetzt das lange erwartete Sommerloch? Bei dem Wetter vielleicht gar nicht schlecht.Ein Kommentar von Hendrik Zörner