Deutsche Welle
Klatsche von den Personalräten
Mit einem offenen Brief haben die Personalräte der Deutschen Welle auf den vom Intendanten verordneten Sparkurs reagiert. Fazit: Wenn auf Prestigeprojekte verzichtet wird, sind Stellenstreichungen überflüssig.
Das Schreiben liest sich wie eine Klatsche für Peter Limbourg: nur mündliche Aussagen über die Finanzsituation, keine Vorlagen. Als hätte der Handwerksmeister in die Kasse geguckt und Ebbe gesehen. Doch darf man von einem international aktiven Nachrichtensender und seinem Management mehr Professionalität und Sorgfalt erwarten. Und genau das tun die Personalräte: "Damit wir Personalräte unsere Mitwirkung wie vom Gesetz gefordert ausüben können, müssen wir rechtzeitig und umfassend informiert und beteiligt werden. Das war bis heute nicht der Fall."
Dass die Sparmaßnahmen nicht unausweichlich sind, wird an drei Beispielen deutlich: Ein neues Corporate Design halten die Arbeitnehmervertreter für aufschiebbar. Die Mietkosten für ein Parlamentsbüro in Berlin können ebenso eingespart werden wie die Eröffnung eines neuen Büros in Kinshasa. Vom Intendanten verlangen sie: "Wir fordern, dass Sie die geplanten Kürzungen unverzüglich stoppen und mit den Personalräten in einen Dialog eintreten, wie diese verhindert werden können."
Ob Peter Limbourg das Schreiben ernst nimmt? Das sollte er, immerhin hat er den Chefsessel nicht auf Lebenszeit inne.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner