Klare Fronten
Facebook hat klargestellt: "Menschen kommen nicht wegen Nachrichten zu uns." Für journalistische Medien ist das eine Chance.
Bei etwa 25 Prozent soll der Anteil junger Menschen liegen, die sich ausschließlich über Social Media informieren. So lange dort journalistische Inhalte angeboten werden, ist das nur unter ökonomischem Blickwinkel bedauerlich. Journalisten erreichen ihre Leser, Zuschauer und Hörer auch über die sozialen Netzwerke, so lange sie selbst oder ihre Verlage und Sender entsprechende Accounts unterhalten.So war das bisher, ist es aber nicht mehr. Zumindest nicht mehr bei dem Kommunikationsgiganten Facebook. Dort wurde nämlich wieder am Algorithmus geschraubt. Die Folge: Die Inhalte von Verlagen und Informationsanbietern werden den Usern erst unter ferner liefen angezeigt. Und damit allen klar ist, dass das kein Versehen ist, sagt Facebook-Managerin Campbell Brown unmissverständlich: "Mein Job besteht nicht darin, Verlage glücklich zu machen." Und weiter: "Menschen kommen nicht wegen der Nachrichten zu Facebook."Für die Verlage ist spätestens jetzt klar, dass dauerhafte Kooperationen mit Facebook zum Scheitern verurteilt sind. Aber statt darüber zu jammern, sollten sie ihre eigenen Anstrengungen verstärken, junge Zielgruppen mit journalistischen Inhalten zu erreichen. Dass der Bedarf besteht, ist unzweifelhaft. Die Jungen sind ja nicht blöd.Ein Kommentar von Hendrik Zörner