Computer Bild
Kämpfen lohnt sich
Dass es sich lohnt, für faire Arbeitsbedingungen zu kämpfen, zeigt der erfolgreiche Ausgang der Tarifauseinandersetzuung bei der Computer Bild.
Ein Jahr haben die Tarifverhandlungen gedauert. Ein Jahr mit mehreren Warnstreiks, öffentlichen Aktionen der Journalisten, internen Diskussionen, mit Hoffnung und Ärger. Am Ende steht ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann: Die tariflichen Gehaltserhöhungen der Redakteure auf Bundesebene kommen künftig auch den Kollegen der Computer Bild zugute. Was auch noch bemerkenswert ist: Den Gewerkschaften DJV und ver.di ist es gelungen, erstmals in einem tariflosen Springer-Unternehmen einen Haustarifvertrag durchzusetzen.Seit 2012 hatten die Beschäftigten der Computer Bild mit Problemen zu kämpfen. Entlassungen waren vom Arbeitgeber angekündigt worden, darüber hinaus die Ausgliederung der Zeitschrift aus dem Springer-Konzern in eine neue GmbH, die nicht mehr tarifgebunden war. Die Folge war eine Zweiklassengesellschaft in der Redaktion: Für ältere Redaktionsmitglieder wirkten die Tarifverträge nach, jüngere Kollegen wurden zu sehr viel schelchteren Konditionen eingestellt. Etliche CoBi-Journalisten bekommen kein Weihnachts- und kein Urlaubsgeld und haben vor Jahren zuletzt eine Gehaltserhöhung gesehen.Das erklärt ihre Entschlossenheit, sich für ihre tariflichen Interessen einzusetzen. Der DJV Hamburg und ver.di verhandelten mit der Arbeitgeberseite, die am liebsten gar keine Veränderung sehen wollte. Und immer mehr Redakteure beteiligten sich an Warnstreiks. Rund drei Viertel der CoBi-Mannschaft ist inzwischen gewerkschaftlich organisiert. Daran sollten sich andere Redaktionen ein Beispiel nehmen.Ein Kommentar von Hendrik Zörner