Weltfrauentag
Journalistinnen und ihre Nachteile gegenüber männlichen Kollegen
"Für alle Typen, die heute gerne süffisant in den Raum werfen wollen, wann denn mal ,Weltmännertag' gefeiert wird. Alle restlichen Tage im Jahr sind Weltmännertag. Herzlichen Glückwunsch." (Sophie Passmann heute auf Twitter)
Muss man diese junge Radio-, Fernseh-, Print- und Onlinejournalistin mögen? Unbedingt. Nicht zuletzt deshalb, weil sie sich mit ihrer Bekanntheit auf durchaus humorvolle Art als Journalistin für Frauenrechte einsetzt und immer wieder anhand kleiner Details vorführt, was eigentlich schiefläuft, auch wenn sie als junge Frau Interviews zu bestimmten Themen führen will. Man denke nur an ihren Auftritt im NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böhmermann - zum Thema Sexismus auf der Berlinale. Das ist das eine: Journalistinnen, die bei Interviews auf Sexismus stoßen. Das andere: Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts schlechtere Karrierechancen haben. Christian Fuchs, der daran beteiligt war, den Fall Dieter Wedel an die Öffentlichkeit zu bringen, veröffentlichte jüngst auf Twitter eine Liste von Investigativjournalistinnen. Es sind nicht allzu viele. Im Interview mit seinen beiden Kolleginnen Katja Riedel und Annelie Naumann wird klar, dass es im investigativen Journalismus noch weniger Frauen in Führungspositionen gibt als im Journalismus ohnehin schon.Haben wir also schon genug tolle Frauen in Führungspositionen? Haben wir genug Enthüllungsgeschichten von Frauen? Brauchen wir gar keine mehr? Chefs und auch Chefinnen in den Medienhäusern, die beide Fragen mit "stimmt" beantworten, können getrost alles beim Alten lassen. Alle anderen sollten noch einmal nachdenken, wie sie vorhandenes Potential besser nutzen können. Vielleicht trägt auch dazu bei, dass - irgendwann - Beiträge wie mit Sophie Passmann bei Böhmermann unnötig werden. Die Hoffung stirbt zuletzt. All diese Fragen diskutieren wir auch bei Frau Macht Medien - Die Konferenz für Journalistinnen im April bei der Süddeutschen Zeitung. Noch sind wenige Restkarten erhältlich.Ein Kommentar von Eva Werner