Prosiebensat.1
Journalismus kehrt zurück
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Hendrik Zörner
Der Privatsender ProSiebenSat.1 baut den journalistischen Teil des Programms aus. Im Interview mit der FAZ legte Senderchef Bert Habets ein flammendes Plädoyer für den Journalismus ab.
"Wir investieren in die Zukunft unseres Unternehmens. In diesem Jahr stellen wir den Neubau unseres New Campus samt Europas modernstem Nachrichtenstudio fertig. Tägliche Nachrichten sind ein wichtiger Teil eines Medienkonzerns, und sie sind ein Eckpfeiler unserer Demokratie." Klare Worte von Bert Habets, die er der FAZ sagte. Und weiter: "Unabhängiger Journalismus ist wichtig – besonders in diesen Zeiten. Deshalb leisten wir einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag." Die Konkurrenz mit den Social Media scheut Habets nicht: "Ich bin fest davon überzeugt, dass es die Herausforderung für uns als Gesellschaft sein wird, Fake News von faktenbasierten Nachrichten zu unterscheiden."
Sehr lange vor seiner Zeit bei der Sendergruppe hatten seine Vorgänger den Journalismus vor die Wand gefahren, das Personal radikal abgebaut und Demonstrationen der Beschäftigten achselzuckend über sich ergehen lassen. Damals galten Journalistinnen und Journalisten als Negativposten in der Bilanz. Die Folge war der Abstieg der Sendergruppe in die publizistische Bedeutungslosigkeit.
Wenn Bert Habets jetzt das Ruder herumreißt, ist das nur zu begrüßen. Auch vor dem Hintergrund der Gefahr, die vom Aktionär Media for Europe ausgeht. Denn nach wie vor steht Berlusconi ante portas.