5G-Versteigerung
Interessen der Dinos
Die Aufregung um die für Ende des Jahres geplante 5G-Versteigerung reißt nicht ab. Jetzt fühlt sich ein Telekom-Anbieter diskriminiert. Und was ist mit den Rundfunkjournalisten?
Die Versteigerung des 5G-Netzes sorgt für soviel Aufregung wie noch keine andere Funknetzversteigerung zuvor. Einerseits sollen chinesische Unternehmen keinen Einfluss auf das deutsche Netz bekommen, weshalb sich die Berliner Politik schon mit der Firma Huawei befasste. Andererseits versuchen offenbar große Telekommunikationsanbieter, die Verpflichtung zur Abdeckung des ländlichen Raums mindestens aufzuweichen. Das ist Telefonica, dem Mutterkonzern von O2, offenbar so wichtig, dass er jetzt juristisch gegen die Versteigerung zu Felde zieht.Mag die Auktion auch das Fest der Superkonzerne sein, bei dem Milliarden in den Topf geworfen werden, von den Auswirkungen ist auch eine Berufsgruppe betroffen, für die der einzelne Euro zählt: freie Rundfunkjournalisten und -moderatoren. Sie arbeiten wie selbstverständlich mit drahtlosen Mikrofonen, die ihre Signale per Funk verbreiten. Ein Umstieg auf ein anderes Netz macht die Geräte wertlos. Damit das nicht passiert, muss eine Nische für drahtlose Mikrofone offen bleiben. Das gilt es, im anstehenden Versteigerungsverfahren zu berücksichtigen. Die verbleibenden Monate sollten nicht ungenutzt verstreichen.Ein Kommentar von Hendrik Zörner