Acht Jahre Charlie Hebdo-Anschlag
In Trauer vereint
In diesen Tagen jährt sich der Anschlag auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo zum achten Mal. Trauer und Solidarität waren damals grenzüberschreitend. Heute sind die Überlebenden des Massakers gezeichnet.
Solche Bilder und Eindrücke wird ein Mensch für den Rest seines Lebens nicht mehr los: Vor acht Jahren drangen zwei Islamisten mit Maschinenpistolen in die Redaktionsräume von Charlie Hebdo in Paris ein und richteten ein Blutbad an. Zehn Journalisten und Redaktionsmitglieder sowie zwei Polizisten starben, etliche Kollegen wurden verletzt, zum Teil sogar schwer.
Anschließend ging eine unbeschreibliche Welle der Trauer und Solidarität durch Europa. Zu einer Mahnwache vor der französischen Botschaft in Berlin kamen am 13. Januar 2015 Tausende Menschen, die Blumen niederlegten, weinten, einfach nur sprachlos waren ob des Anschlags. Vielen war damals klar, dass es auch jedes andere Medium hätte treffen können, das sich kritisch mit dem Islamismus auseinandersetzte.
Und heute? Charlie Hebdo gibt es immer noch, die überlebenden Kollegen haben sich nicht kleinkriegen lassen. Zu welchem Preis? Die Davongekommenen stehen nach wie vor unter Polizeischutz, 24 Stunden am Tag. Die neue Adresse der Redaktion ist streng geheim.
Wie sie unter solchen Bedingungen überhaupt noch kreativ sein können? Wahrscheinlich nur, weil sie so viele Menschen hinter sich wissen, die auch heute noch solidarisch mit Charlie Hebdo sind. Chapeau, chers collègues!
Ein Kommentar von Hendrik Zörner