FÖDERL-SCHMID
Hexenjagd geht weiter
Die Universität Salzburg bescheinigt der stellvertretenden SZ-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid "kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten". Sie darf ihren Doktortitel behalten. Das sieht das Portal Nius ganz anders und setzt die Hexenjagd fort.
Anfang Februar hatte Nius aus allen Rohren geschossen: "Plagiats-Skandal bei der SZ: Schon in der Einleitung ihrer Doktorarbeit wurde Föderl-Schmid beim Abschreiben erwischt", behauptete das Portal, und: "In manchen Absätzen stammt nur das Gendern von Vize-Chefin Föderl-Schmid." Die Vorwürfe gegen Alexandra Föderl-Schmid, die bis unter die Gürtellinie zielten, hatten ihre Grundlage in einem Gutachten des österreichischen Plagiatsjägers Stefan Weber, der im Auftrag von Nius aktiv geworden war. Jetzt hat sich die Universität Salzburg zu Wort gemeldet: An Föderl-Schmids Dissertation mit dem Titel "Vom Monopol zum Markt, zehn Jahre duales Rundfunksystem in Deutschland" sei bei der Überprüfung, die die SZ-Journalistin selbst beantragt hatte, "kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten" festgestellt worden.
Also ein Freispruch ohne wenn und aber, soll man meinen. Meint Julian Reichelts Nius aber nicht - und tritt nach. Wieder ist es Stefan Weber, der nach Plagiaten gesucht und angeblich 157 Fundstellen ausgemacht hat. Ob er damit richtig liegt? Die Universität Salzburg dürfte mehr Ansehen genießen.
Wirklich schlimm daran ist, dass Alexandra Föderl-Schmid keine Möglichkeit gegeben wird, endlich zur Ruhe zu kommen. Das ist einfach nur mies.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner