Tarifverhandlungen
Heute gilt`s
Am heutigen Mittag beginnt die fünfte Runde der Tarifverhandlungen für die Zeitungsjournalisten. Wenn es eine Corona-Prämie für alle in den Redaktionen geben soll, muss das heute vereinbart werden.
Die Uhr tickt. Nur noch bis März gelten die Steuervergünstigungen für die Corona-Prämie. Dass sich die Zeitungsjournalisten diese Prämie in den zurückliegenden zwei Pandemiejahren mehr als verdient haben, ist unbestritten. Corona hat das journalistische Arbeiten komplett umgekrempelt. Recherchen vor Ort waren nur noch mit Maske möglich, viele Termine fielen aus, die Sport- und die Kulturberichterstattung waren am stärksten von den Umbrüchen gebeutelt. Und dennoch haben die Journalisten in den Redaktionen oder im Homeoffice jeden Tag "ihre" Zeitung produziert. Das Informationsbedürfnis der Leser war enorm.
Der immense Arbeitseinsatz ist unbestritten, auch von den Verlegern. Deshalb liegt bei der laufenden Tarifrunde eine Corona-Prämie auf dem Verhandlungstisch. Zuletzt boten die Verleger 500 Euro an. Aber in den Verhandlungen geht es um mehr, nämlich um einen neuen Gehaltstarifvertrag für die Redakteure und höhere Einkommen für die festen Freien. Seit 2019 bewegen sich die Einkommen nicht mehr nach oben. Je höher die Preissteigerungen ausfallen, desto weniger bleibt also am Monatsende für die Kolleginnen und Kollegen übrig.
Hier ist jetzt Bewegung gefragt. Wenn es in der heutigen fünften Tarifrunde keine Einigung gibt, dürfte auch die Corona-Prämie verschwinden. Wer will darauf schon verzichten?
Ein Kommentar von Hendrik Zörner