Deutsche Welle
Heute gilt's
Die Berliner Beschäftigten der Deutschen Welle sind für heute Mittag zum Warnstreik aufgerufen. Es geht um faire Tariferhöhungen. Das kann der Intendant überhaupt nicht verstehen.
1.700 Redakteurinnen und Redakteure sowie 4.000 Freie arbeiten für den deutschen Auslandssender. Für sie hatte der DJV gemeinsam mit zwei weiteren Berufsorganisationen im Februar Eckpunkte eines Tarifabschlusses ausgehandelt, die sich an der Einkommensentwicklung im öffentlichen Dienst orientierten. In der Summe sollte es 6,2 Prozent für die Dauer von 33 Monaten mehr geben. Dann kam Corona, weshalb die Tarifverhandlungen erst mal nicht weitergeführt wurden. Beim nächsten Treffen vor wenigen Wochen wollte die Geschäftsleitung des Senders von den Eckpunkten nichts mehr wissen. Statt 6,2 Prozent sollten es nur noch drei Prozent über den gleichen Zeitraum hinweg sein. Der Grund: Wegen der hohen Corona-Belastungen könnte der Gesetzgeber den Etat der Deutschen Welle kürzen. Könnte? Ja, konkrete Anzeichen dafür gibt es nicht. Die Kürzung ist ähnlich wahrscheinlich wie ein Asteroideneinschlag.
Ähnlich unkonkret ließ sich denn auch DW-Intendant Peter Limbourg gestern vernehmen. In einer Pressemitteilung lobte er seinen Sender dafür, dass er tausenden Menschen sichere Arbeitsplätze biete. Ja, schön, Herr Limbourg. Aber bei aller Sicherheit muss auch die Kasse stimmen. Dafür werden die Kolleginnen und Kollegen bei der DW nun streiken. Viel Glück und Erfolg!
Ein Kommentar von Hendrik Zörner