Tarifverhandlungen
Hartleibige ARD
Als hartleibig erweisen sich die ARD-Anstalten, wenn es um Tariferhöhungen geht. Deshalb finden heute in einigen Bundesländern Tarifaktionen statt.
Sechs Prozent mehr Einkommen plus einen Inflationszuschlag. So lautete der Beschluss der Großen Tarifkommission für die Generallinie des DJV, als es um die Tarifforderungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ging. Seitdem hat es manche Verhandlungsrunde und auch schon den einen oder anderen Warnstreik der Rundfunkjournalisten gegeben. Der Grund: Die Arbeitgeberseite gibt sich hartleibig, hat kein Verständnis für die Notwendigkeit, den täglichen Einkommensverlust durch die rasant steigende Teuerungsrate auszugleichen.
Die Argumente sind altbekannt: Der Rundfunkbeitrag lasse keine oder nur sehr geringe Erhöhungen zu, die Sender stehen mit dem Rücken zur Wand usw. Zum einen lässt der Rundfunkbeitrag sehr wohl höhere Gehälter und Honorare zu, zum anderen gibt es die schiere Notwendigkeit, sich in den Tarifverhandlungen zu bewegen, wenn das Programm weiterlaufen soll.
Dass es auch anders geht, haben Journalisten schon bewiesen: Bei SWR, WDR und beim RBB fielen schon Sendungen aus. Heute werden auf Einladung der Journalistengewerkschaften wieder bei einigen Sendern Aktionen durchgeführt. Mal sehen, ob die Tarifverhandlungen endlich Schwung kriegen. Es wäre an der Zeit.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner