Bundespressekonferenz
Hape Kerkeling begnadigt
Hape Kerkeling in der BPK: "Wo bleibt die Mark?" Screenshot: Radio Bremen
Die Bundespressekonferenz macht Entertainer Hape Kerkeling ein besonderes Geschenk zu dessen 60. Geburtstag: Das Hausverbot gegen ihn wird aufgehoben. Ob er bald in Berlin vorbeikommt?
Damit hat er nicht gerechnet: Zu seinem 60. Geburtstag am kommenden Montag bekommt Entertainer Hape Kerkeling das Hausverbot erlassen, das die Bundespressekonferenz gegen ihn verhängt hat. Was? Hausverbot? Kerkeling? Bundespressekonferenz?
Der Reihe nach: 1990, als Bonn noch Bundeshauptstadt war und die Bundespressekonferenz in einem holzgetäfelten Saal im Tulpenfeld residierte, besuchte Kerkeling für Radio Bremen die BPK. Bei dem Sender wurde sein "Total normal" produziert. Dem damaligen Regierungssprecher Johnny Klein stellte er die Frage: "Wo bleibt die Mark?" Außerdem wollte er wissen, warum kein Gebäck gereicht wird. Klein reagierte souverän und bot an, dem Fragesteller den mehr als 1.000 Seiten starken Bundeshaushalt zu schicken. Doch damit nicht genug: Im Flüsterton fragte Kerkeling anwesende Journalisten, ob sie das mit der Mark und dem Bundeshaushalt verstehen. Tendenz der Antworten: eher nicht.
Bei der Bundespressekonferenz hatte man danach offenbar genug von humoristischen Besuchen. Der Bann währte 34 Jahre. Fast dreieinhalb Jahrzehnte, in denen Hape Kerkeling sich für die niederländische Königin Beatrix ausgab, in denen er seine journalistische Kunstfigur Horst Schlämmer erfand, Bestseller schrieb. Und jetzt eben 60 Jahre alt wird.
Mit der Aufhebung des Hausverbots hat er offenbar nicht gerechnet. Mathis Feldhoff, Vorsitzender der Bundespressekonferenz und im Hauptberuf ZDF-Journalist, versucht vorzubeugen, dass das keine Einladung sei, "nächste Woche gleich wiederzukommen und dieses Mal nach dem Euro zu fragen". Dazu Kerkeling: Vielleicht werde er mal wieder in die Bundespressekonferenz gehen. Ihm falle da immer so ein schwarzer Fleck oder Streifen im Hintergrund auf der Rückwand des Berliner Saals auf im Fernsehen, der müsse mal weggemacht werden.
Soll er mal machen. Gebäck gibt es übrigens immer noch nicht.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner