ITALIEN
Hände weg von der RAI
Die Versuche der politischen Einflussnahme durch die Regierung Meloni auf den Rundfunksender RAI nehmen zu. Anfang Mai soll es deshalb einen Streik geben.
Die Journalisten des italienischen Rundfunksenders RAI haben die Nase voll: Immer öfter erleben sie Versuche der Regierung, Einfluss auf das Programm und dessen Inhalte zu nehmen. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die im Wahlkampf kräftig über den Sender hergezogen hatte, gönnte der RAI nur eine Verschnaufpause nach ihrem Amtsantritt. Jetzt werden die Einmischungsversuche massiv. So massiv, dass etwa ein Schriftsteller aus einer Talkshow wieder ausgeladen werden musste. Warum? Weil er Melonis Umgang mit dem Mussolini-Faschismus kritisiert. Deshalb soll es am 6. und 7. Mai einen Streik geben.
Den Kollegen von der RAI ist Glück zu wünschen - über den Streiktermin hinaus. Und wir in Deutschland sollten ganz genau hinsehen. Die Vorgänge bei der RAI könnten schlimmstenfalls Schule machen, wenn hierzulande Rechtsextremisten in Regierungsverantwortung kämen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner