Deutsche Welle
Geschafft!
Mit dem Tarifabschluss der Deutschen Welle haben die Beschäftigten Sicherheit und höhere Einkommen erzielt. Das Ergebnis ist darüber hinaus ein Signal für den unabhängigen Journalismus in Zeiten von Fake News.
Am Ende war man fast wieder am Anfang angekommen: Der Tarifabschluss mit einem Volumen von insgesamt 6,2 Prozent in drei Jahren liegt in etwa auf der Höhe des Eckpunktepapiers vom Februar. Dazwischen hatte es den Versuch der Geschäftsleitung der Deutschen Welle gegeben, nur noch halb soviel zuzugestehen. Die Antwort waren Warnstreiks an den beiden Standorten Bonn und Berlin. Und dann stellte sich auch noch heraus, dass der Zuschuss des Bundes sicher war. Das hieß im Klartext: Für einen Mini-Tarifabschluss gab es nicht den geringsten Grund.
Das alles ist nun Vergangenheit. Zum Glück setzte sich in der finalen Verhandlungsrunde am Mittwoch die Vernunft durch. Davon profitieren in erster Linie die Beschäftigten der Deutschen Welle, aber auch die Nutzer der DW-Angebote in aller Welt. Sie brauchen heute unabhängigen und gut recherchierten Journalismus dringender denn je. Die weltweite Corona-Pandemie infiziert nicht nur die Organe der Menschen, sondern verschafft in vielen Ländern auch Verschwörungsgläubigen und Autokraten Auftrieb. Das können die DW-Journalisten nicht verhindern, aber sie können den Rohstoff für das Gegenmittel liefern: Hintergrund und Information.
Mit dem Tarifabschluss vom 7. Oktober können sie das noch ein bisschen besser machen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner