Regierungshack
Geheimniskrämer
Thomas de Maizière: keine Informationen. Foto: BMI
Statt offensiv über den Regierungshack zu informieren, sucht das Bundesinnenministerium nach dem Whistleblower, der die Cyber-Attacke auf das Netz der Bundesregierung öffentlich gemacht hat.
Höchste Zeit, dass frischer Wind durch das Bundesinnenministerium weht. Denn durch die Amtsstuben wabert der Mief aus Geheimniskrämerei und Herrschaftswissen. Das wird spätestens jetzt klar, da die gewaltige Cyber-Attacke auf das Datennetz der Bundesregierung bekannt wird. Wäre es nach den Berliner Ministerialen gegangen, hätte die Öffentlichkeit noch nichts darüber erfahren. Wann denn überhaupt, fragt man sich.Denn die einzige Reaktion aus dem Bundesinnenministerium auf den Hack ist, dass jetzt nach der undichten Stelle gesucht wird, durch die die Medien Wind von dem Cyber-Angriff bekamen. Dem Informanten droht eine Anzeige wegen Geheimnisverrats. Wäre es nach dem scheidenden Bundesinnenminister Thomas de Maizière gegangen, würde die Öffentlichkeit immer noch im Dunkeln tappen. Die Medienberichterstattung, heißt es im Ministerium verschnupft, sei schuld daran, dass die Aufklärungsarbeit zum Cyber-Angriff nicht fortgeführt werden konnte.Statt in Geheimniskrämerei zu schwelgen, sollte das Ministerium endlich öffentlich machen, welche Daten gehackt worden sind. Darauf haben Bürger und Journalisten ein Anrecht.Ein Kommentar von Hendrik Zörner