Hass im Netz
Gegenwehr lohnt sich
Hetzer und Fanatiker im Internet sollten sich nicht allzu sicher fühlen. Der Grund: Aus 900 Strafanzeigen gingen 550 Ermittlungsverfahren hervor - Tendenz: steigend. Hasskommentare muss sich niemand gefallen lassen.
"Verfolgen statt nur löschen." So heißt eine Initiative, die sich 2017 in Nordrhein-Westfalen gegründet hat. Inzwischen gibt es ähnliche Organisationen in 13 Bundesländern. Ihnen gehören mehrere Medienunternehmen, darunter RTL und der WDR, an. Das Landeskriminalamt NRW ist auch mit dabei.
Jetzt wurde Bilanz gezogen: 900 Strafanzeigen wegen Hass im Internet wurden in den letzten zwei Jahren erstattet. Daraus gingen 550 Ermittlungsverfahren hervor. Wie viele Verurteilungen mit welchen Strafen daraus folgen, ist noch offen. Wichtig ist aber das Signal an die Hater-Szene: Die Adressaten des Hasses wehren sich, lassen sich die Beschimpfungen und Drohungen nicht gefallen. Kein Hater sollte sich mehr sicher fühlen. Und noch etwas anderes zeigen die Zahlen: Die Staatsanwaltschaften nehmen das Problem inzwischen ernst und gehen den Anzeigen nach. Gegenwehr lohnt sich.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner