WAZ-Axt zerstört weitere Arbeitsplätze
Funke-Mediengruppe ohne Konzepte
Erst vor zwei Monaten war das Aus für 120 Redakteure der Westfälischen Rundschau verkündet worden. Nun bestätigen sich seit Wochen kursierende Gerüchte, schlimmste Befürchtungen werden wahr. Wohin will dieser Verlag eigentlich noch? Plant er jetzt Zeitungen völlig ohne Mitarbeiter? Die Geschäftsführung der Funke-Mediengruppe verkündete am 20. März um 15.40 Uhr den Wegfall von 200 Stellen in NRW im Redaktions- und Verwaltungsbereich. Betroffen sein sollen: der Content Desk, die Anzeigenblätter, der Bereich Anzeigen. Wohl auch noch mehr, aber Details wollten Manfred Braun, Christian Nienhaus und Thomas Ziegler in ihrer Mitarbeiter-Information nicht nennen. Sukzessive werden die betroffenen Bereiche nun informiert.
Derweil vergießen die Geschäftsführer reichlich Krokodilstränen. Sie bezeichnen die Mitarbeiter in ihrem Schreiben als die „Säulen eines Unternehmens“. Das Schreiben der drei Geschäftsführer endet bitter: „Mit dem neuen Namen ‚Funke‘ betonen wir unsere Tradition als Familienunternehmen.“
Bereits vor Wochen waren an die Journalistengewerkschaft Informationen herangetragen worden, dass die WAZ-Kreisredaktion Recklinghausen geschlossen und die lokalen Inhalte nach dem neuen WAZ-Modell „Mogelpackung“ vom Bauer-Verlag zugeliefert werden sollen.