Neue EU-Untersuchung
Finanzierungs- und Beschäftigungsmodelle im Journalismus
Zukunftsangst, Technologiephobie und Pessimismus - sind das die vorherrschenden Befindlichkeiten in der Medienbranche und in Journalistengewerkschaften?
Im Rahmen des Projekts “Confronting Austerity: Financial and Employment Models for Journalism” hat die Europäische Journalisten-Föderation (EJF) eine Bestandsaufnahme unter 62 europäischen Mitgliedsorganisationen – Gewerkschaften und Berufsverbände – vorgenommen. Im Mittelpunkt des Berichts stehen die Herausforderungen, mit denen Gewerkschaften und Berufsverbände im Medienbereich angesichts anhaltender Kürzungen und Sparmaßnahmen konfrontiert sind. Mit welchen Strategien, Finanzierungs- und Beschäftigungsmodellen im Journalismus versuchen sie, die Krise zu bewältigen?
Auf Basis der EJF-Mitgliedermeldungen für 2013 vertreten die 42 Organisationen, die an der Befragung teilgenommen haben, europaweit rund 300.000 Journalistinnen und Journalisten. Autor der Untersuchung ist Dr. Andreas K. Bittner (Bundes-Fachausschuss Online-Journalismus, DJV Bremen).
Gewerkschaften und Berufsverbände müssen sich offensiver zu ihrer Rolle als Dienstleister und Agent of Change bekennen, schreibt Bittner. „Noch verteidigen sie zu sehr ihre gewachsene Rolle, die alte Spartenstruktur, sind zu häufig besitzstandswahrend und zu selten innovativ – auch mit dem Mut, mit neuen Projekten auch mal zu scheitern.“ Trotzdem würden Neugier, Experimentierfreude und Bereitschaft zur Innovation inzwischen überwiegen. „Weniger Lamentieren, mehr Bereitschaft zur konstruktiven Umsetzung. Der Wandel ist in den Köpfen der Journalisten und in den meisten Verbänden angekommen.“ Anna-Maria Wagner