Flaute bei Regierungs-Podcasts
Falsches Format?
Laut "Der Spiegel" herrscht bei den Podcasts der Bundesregierung Flaute. Nur eine winzige Minderheit will das Bundesbauministerium hören. Das Verteidigungsministerium findet immerhin eine fünfstellige Hörerzahl. Liegt's am Format oder an den Akteuren?
Dass die beiden Podcasts des Bundesverteidigungsministeriums jeweils rund 70.000 Hörer finden, kann in Kriegszeiten nicht verwundern. Doch gibt es offenbar in anderen Krisenbereichen wie dem Bauwesen nicht gleichzeitig einen Boom an Podcast-Hörern: Gerade mal 160 Downloads wurden für die Audiobeiträge des Ministeriums von Klara Geywitz registriert. Die Formal "je mehr Krise desto mehr Hörer" existiert also nicht.
Woran hapert es also bei der Bundesregierung? Wird nicht immer der richtige Plauderton gefunden? Oder gibt es gar ein Überangebot an Audiokanälen? Letzteres könnte der Grund sein für die Flaute. Hinzu kommt noch, dass die Bundesregierung keine in sich stimmige Kommunikation betreibt. Der Kanzler und sein Regierungssprecher geben sich häufig eher zugeknöpft, die Fernsehansprachen des Kanzlers sind so sachlich-dröge, dass sie die Einschlafquoten der ausstrahlenden Sender anführen.
Vielleicht hat auch einfach das Format des Podcasts seinen Gipfel überschritten. Um Informationen, Eindrücke und Einordnungen zu verbreiten, ist das Video einfach um Meilen besser. Wie wohl die Downloadzahlen der Regierungsvideos aussehen?
Ein Kommentar von Hendrik Zörner