Leistungsschutzrecht
Facebook mauert
190 Millionen Euro will die Verwertungsgesellschaft Corint Media von Facebook für das Posten von Presseartikeln haben. Doch der Konzern mauert. Angeblich sei die Forderung nicht vom Leistungsschutzrecht abgedeckt.
Weder ist die Haltung von Facebook logisch noch nachvollziehbar. Denn der Konzern hat ja durchaus schon Kooperationen mit Verlagen abgeschlossen und zahlt insofern für Presseerzeugnisse. Doch gegenüber der Verwertungsgesellschaft Corint Media gibt sich das soziale Netzwerk hartleibig. 190 Millionen Euro forderte Corint kürzlich von Facebook. Die Ablehnung wird damit begründet, dass Artikel nur erschienen, wenn sie von Verlagen hochgeladen oder von Facebook-Usern mit Freunden geteilt würden. Und für diese Fälle greife das Verlegerleistungsschutzrecht nicht. Das sieht Corint anders und beruft sich deshalb auf genau dieses Recht.
Müssen jetzt die Gerichte entscheiden? Hoffentlich nicht, denn dann müssen Urheber Jahre auf ihnen zustehende Mittel warten. Vielleicht lässt sich das ja noch abwenden. Von beiden Seiten heißt es, man sei miteinander im Gespräch.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner