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Donald Trump

Er ist wieder da

26.01.2023

Zuerst Twitter, jetzt auch Facebook und Instagram. Donald Trump bekommt seine zwei Jahre lang gesperrten Social-Media-Accounts wieder.

Nach dem Sturm radikaler Anhänger*innen von Donald Trump auf das US-Kapitol in Washington am 6. Januar 2021 hatten alle großen Social-Media-Plattformen die Accounts des Ex-Präsidenten gesperrt. Trump hatte sich lange Zeit geweigert, die Ausschreitungen nach der Präsidentenwahl zu verurteilen und hatte sogar in einem Video Sympathie für die Angreifer bekundet. Zudem hatte er über Monate hinweg die Desinformation verbreitet, bei der Wahl zum US-Präsidenten eigentlich gegen Joe Biden gewonnen zu haben und nur durch Wahlbetrug um seinen Sieg gebracht worden zu sein.

Nach der Übernahme von Twitter durch Milliardär Elon Musk hob dieser schon im November die Sperre gegen Trump nach einer Umfrage unter den Twitter-Usern auf. Bisher nutzt dieser seinen Account mit rund 87 Millionen Followern aber noch nicht. Mutmaßlich ist er noch an einen Exklusivvertrag mit seinem eigenen Social-Network Truth Social gebunden. Jetzt teilte der Politikchef des Facebook-Konzerns Meta, Nick Clegg, mit, dass kommende Woche auch die Sperre von Trump bei Facebook und Instagram aufgehoben wird.

Unter Elon Musk erfolgt bei Twitter anscheinend so gut wie keine Content-Prüfung mehr, der "Trust and Safety Council" wurde aufgelöst und Hate Speech geht auf der Plattform seit seinem Kauf durch die Decke. Bei Facebook und Instagram funktioniert die Moderation von solchen unangenehmen bis strafbaren Inhalten besser, aber bei weitem auch nicht perfekt.

Was bedeutet das Ende von Trumps unfreiwilliger Social-Media-Abstinenz für Journalist*innen und Medien? Angesichts der anstehenden US-Präsidentschaftswahl ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Donald Trump seine Kanäle wieder nutzen wird. Diese Reichweite ist gerade für ihn extrem wertvoll in der Auseinandersetzung mit seinen Rivalen um die Kandidatur für die Republikaner.

Es wird also ziemlich sicher wieder turbulenter und wahrscheinlich auch unterhaltsamer. Allerdings ist auch zu befürchten, dass Hass, Hetze und Desinformation noch weiter zunehmen werden, angestachelt von einem wahlkämpfenden Trump und seinen Fans. Es wird also viel zu tun geben für Journalist*innen, viel zu berichten, einzuordnen, Fakten zu checken und richtigzustellen – aber leider auch, viel auszuhalten und sich gegen Bedrohungen, Beschimpfungen und Angriffe zur Wehr zu setzen. Damit dürfen Medienschaffende nicht allein gelassen werden!

Ein Kommentar von Paul Eschenhagen

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