Einfluss begrenzen

Mehr als 50 Organisationen unterstützen einen Aufruf von LobbyControl, die Macht von Konzernen und Wirtschaftsverbänden zu begrenzen. Sie fordern, "sich für eine politische Kultur einzusetzen, in der alle Teile der Gesellschaft gehört werden. Die Unabhängigkeit der Politik muss selbstverständlich sein", heißt es in dem Aufruf. Erste Erfolge gibt es bereits: Die schwarz-rote Bundesregierung konnte sich dazu durchringen, ein Lobbyregister einzuführen. Das ist ein erster Schritt in Richtung Transparenz - sehr viel mehr indes nicht.
Was für Journalisten daran von Bedeutung ist? Dass sie Informationen, die sie zum Beispiel in Form von Pressemitteilungen erhalten, kritisch überprüfen und als das verstehen, was sie sind: Informationsangebote und nicht mehr. Das gilt insbesondere dann, wenn der Absender eine vermeintlich unabhängige "Initiative" ist. Denn da, wo an Geld für den Transport von Botschaften kein Mangel besteht, hat man längst begriffen, dass PR umso wirksamer sein kann, je vermeintlich unabhängiger der Name des Absenders klingt.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner