Gedenken
Ein Preis in Daphnes Sinn
Drei Jahre nach dem Mord an der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia gedenkt das EU-Parlament der Kollegin mit einer Auszeichnung. Das ist ganz in Daphnes Sinn.
Wer hinter dem Bombenanschlag auf Daphne Caruana Galizia am 16. Oktober 2017 steckt, ist immer noch nicht aufgeklärt. Klar ist nur soviel: Das gesamte Polit-Establishment des Inselstaates Malta gehört auf die Anklagebank. Mit ihren Recherchen hatte die Investigativjournalistin die dunklen Geschäfte offenbar gestört. Deshalb wurde sie ermordet.
Auf den Tag genau drei Jahre danach gedenkt das Europäische Parlament heute der ermordeten Kollegin. Ab 12.30 Uhr können User den Startschuss für einen neuen Journalismuspreis live verfolgen. Zweck des Preises ist, herausragenden Journalismus auszuzeichnen, der die Grundsätze und Werte der Europäischen Union widerspiegelt, die in der Europäischen Charta der Menschenrechte verankert sind. "Für das Europäische Parlament liegt der Schutz der Pressefreiheit weltweit, besonders für investigativen Journalismus, im vitalen Interesse demokratischer Gesellschaften", heißt es in einer Mitteilung des Parlaments.
Das hätte Daphne gefallen. Denn Transparenz und Demokratie waren für sie die zentralen Begriffe ihrer journalistischen Arbeit. Sie können nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner