WDR
Dokus brauchen transparente Recherchen
Der WDR hat die Zusammenarbeit mit einer Dokumentarfilm-Autorin beendet, nachdem der Sender zahlreiche Mängel in der Doku "Ehe aus Vernunft" festgestellt hat.
In dem Film wurde ein Paar gezeigt, das die Autorin über die Plattform komparsen.de gefunden hatte. Die private Geschichte der beiden sei unzulässig verzerrt worden. Die Filmmacherin weist den Vorwurf absichtlicher Verfälschungen zurück.Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die schwierigen Produktionsumstände von Dokumentationen, die Konflikte und Probleme im Privatleben von Menschen aufzeigen sollen. Diese Menschen zu finden, sei zeitaufwendig, verteidigt sich die Autorin in der "Süddeutschen Zeitung". Ein Aufwand, der von den Sendern so nicht bezahlt werde. Umso wichtiger ist es für alle Fernsehsender Konsequenzen aus dem Fall zu ziehen: Der WDR verspricht für die Zukunft noch gründlichere Gegenrecherchen. Dokumentarfilmer würden sich viel Ärger ersparen, wenn sie das Zustandekommen von Dokus und das Finden ihrer Darsteller zum Teil ihrer Geschichte machen würden. Ein Kommentar von Sebastian Huld.