Wetterberichterstattung
Diverse Hochs und Tiefs
Das Wetter wird divers. Quelle: Neue deutsche Medienmacher*innen
"Ahmet" bringt uns gerade Schnee und Regen, "Dragica" hoffentlich irgendwann Sonne und gutes Wetter. Hoch- und Tiefdruckgebiete tragen dieses Jahr nicht mehr nur deutsche Namen.
Dafür haben die Neuen deutschen Medienmacher*innen für den Jahresanfang mit der cleveren Kampagne #wetterberichtigung gesorgt. Für 2021 haben sie 14 Wetterpatenschaften beim Institut für Meteorologie der FU Berlin gekauft – das kann jeder für etwa 240 bis 360 Euro tun. Den Hoch- und Tiefdruckgebieten haben sie Namen mit einer migrantischen Herkunft gegeben, neben Ahmet und Dragica beispielsweise Kofi, Thao, Jelena, Chana, Goran, Khuê oder Romani.
Die Namen werden von Medien und Wetterdiensten in der Wetterberichterstattung übernommen. So erhoffen sich die Neuen deutschen Medienmacher*innen mit der Kampagne, die Vielfalt in der Bevölkerung sichtbar zu machen. „Das Wetter diverser zu machen, ist nur ein symbolischer Schritt“, erklärt die Vorsitzende Ferda Ataman. „Wichtig ist, dass gesellschaftliche Vielfalt endlich Normalität wird, überall.“ Immerhin haben laut Statistischem Bundesamt rund 26 Prozent aller Menschen in Deutschland einen Migationshintergrund.
Und wenn jetzt andere die Idee kapern, möglicherweise um wieder „urdeutsche“ Namen einzubringen? „Wenn der Backlash darin besteht, dass AfD-Anhänger Namen kaufen und so die Wissenschaft unterstützen, dann passt das für uns“, so die Neuen deutschen Medienmacher*innen gelassen auf Twitter. Eine tolle und einfallsreiche Aktion für Diversität und Wissenschaft. Bitte mehr davon!
Ein Kommentar von Paul Eschenhagen