Inflation
Die Zwei steht
Geld: Weniger Ware für mehr Geld. Foto: Salome Rössler
Die Teuerungsrate in Deutschland liegt wie festgetackert bei mehr als zwei Prozent - mit Tendenz nach oben. Das hat auch Auswirkungen auf Tarifverhandlungen in der Medienbranche.
"Inflation zieht in Deutschland wieder an." So lautet die Überschrift zu einem Bericht auf tagesschau.de über die Entwicklung der Teuerungsrate in den letzten Monaten. Nachdem sie seit März um 2,2 Prozent dümpelte, legte die Inflation im Juli wieder zu. Aktuell sind es 2,3 Prozent - mit Tendenz nach oben. Das erklärte Ziel der Europäischen Zentralbank, den magischen Satz von zwei Prozent als Obergrenze zu erreichen, ist also weiterhin nicht erfüllt.
Das ist kein Beinbruch, zumal die Teuerung im August letzten Jahres noch bei 6,1 Prozent lag. Aber es ist ein wichtiger Hinweis für laufende Tarifverhandlungen: Zum einen ist klar, dass es voraussichtlich nicht unter zwei Prozent geht, zum anderen sind damit Arbeitgeberangebote in der Größenordnung von zwei Prozent nicht akzeptabel. Denn sie gleichen nicht einmal annähernd die Einkommensverluste aus, die Arbeitnehmer in Hochzeiten der Inflation hinnehmen mussten. Und gegenüber der aktuellen Teuerungsrate bedeuten sie keinen Einkommenszuwachs.
Das sollten sich alle Arbeitgebervertreter in Tarifverhandlungen, zum Beispiel die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, hinter die Ohren schreiben. Denn es kann nicht sein, dass Tausende Journalistinnen und Journalisten im Rundfunk, Feste wie Freie, immer mehr leisten und immer weniger verdienen. Das wäre falsch verstandene Tarifpolitik.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner