DuMont
Die Zeit läuft
Was wird aus den Zeitungen des DuMont-Verlags? Die Suche nach einem Käufer scheint sich schwierig zu gestalten. Droht am Ende die Zerschlagung?
Im November 2018 platzte die Bombe. Damals erfuhren die Beschäftigten der DuMont-Zeitungen aus den Medien, dass die Verlagsleitung ernsthaft über einen Verkauf der Titel nachdenkt. Für die Kommunikationspanne entschuldigte sich DuMont-Chef Christoph Bauer später bei den Mitarbeitern, ein Dementi, auf das manch ein Redakteur oder Verlagsangestellter bei Kölner Stadt-Anzeiger oder Mitteldeutscher Zeitung vielleicht gehofft hatte, blieb aus. Bis Sommer 2019, hieß es, sollten die Weichen für die Zukunft des Verlags gestellt werden.Aus Sommer wurde bald Jahresende, denn die Zahl der Interessenten für die DuMont-Zeitungen hielt sich in engen Grenzen. Wer aktuell im Rennen ist, wissen wohl nur die Insider. Einigermaßen klar aber dürfte sein, dass es in den bisher geführten Gesprächen keine Übereinstimmung beim Preis gab. Wie "Kress"-Chefredakteur Markus Wiegand schreibt, schweben den DuMont-Erben offenbar 250 Millionen Euro für das gesamte Portfolio vor - 100 Millionen mehr, als mögliche Interessenten zu zahlen bereit sind. Nur wer sind die Interessenten? Funke und Madsack waren im Gespräch, sind es aber offenbar nicht mehr. Und dass alle DuMont-Titel geschlossen an einen Käufer gehen, ist wohl immer unwahrscheinlicher.Bleibt am Ende nur die Zerschlagung? Mit welchen Folgen für die Titel und ihre Mitarbeiter? Bange Fragen, auf die die DuMont-Beschäftigten gern eine Antwort bekommen würden. Das lange Warten zermürbt die Betroffenen am meisten.Ein Kommentar von Hendrik Zörner