Migrationspakt
Die Wahrheit stirbt in sozialen Medien zuerst
Die weit überwiegende Zahl der UN-Mitgliedstaaten will heute in Marrakesch den UN-Migrationspakt verabschieden. Das Papier hat schon jetzt einen traurigen Platz in der Geschichte sicher.
Eine massive Kampagne von Rechtspopulisten voller Verdrehungen, Halb- und Unwahrheiten in den sozialen Medien hat die Debatte über den UN-Migrationspakt geprägt. In Belgien ist nun sogar die Regierung über die 32 Seiten gestürzt.Unabhängig von der Frage, ob der Migrationspakt im Interesse Deutschlands ist: Die öffentliche Diskussion darüber war und ist von jenen geprägt, die am lautesten schreien und die derbsten Formulierungen wählen. Die sozialen Medien sind zum Werkzeug zur Manipulation jedweder Debatte pervertiert.Social Bots und Reichweitenverstärkung gegen Bezahlung ermöglichen jedem, einem bestimmten Diskurs seinen Stempel aufzudrücken. Da hilft alle neutrale Berichterstattung seriöser Medien wenig. Es braucht erst einmal mündige Bürger, die verstehen, wie Medien im Allgemeinen und soziale Medien im Speziellen funktionieren. Es braucht Medienkompetenz. Diese zu vermitteln ist unseren Zeiten mehr denn je auch Aufgabe von Journalisten.Ein Kommentar von Sebastian Huld.