Bersser Online
Die Sachsen-Wahl aus Sicht der Medien
Die Wahl in Sachsen galt in der Öffentlichkeit früh als Richtungswahl und wurde von regionalen und überregionalen Medien lange vor dem Wahltermin intensiv begleitet.
Bei Besser Online berichten Annette Binninger von der Sächsischen Zeitung und MDR-Nachrichtenchef Florian Meesmann, wie sie sich auf das Ereignis vorbereitet haben und wie sie die Sachsen-Wahl erlebten.Am Anfang stand folgende Frage, so erzählt Florian Meesmann: Was können wir tun, um die Wähler bei Ihrer Wahlentscheidung zu unterstützen? Als Antwort bot der MDR, wie bereits andere Anstalten des öffentlichen Rechts zuvor, den Kandidatencheck an: eine digitale Übersicht von Kandidaten-Interviews, die Nutzer untereinander vergleichen können.Außerdem setzte der MDR für die Sachsen-Wahl auf Dialogformate, schickte Journalisten mitsamt Sofa auf Reisen durch die Region und bot den Wählern so eine Plattform, sich Gehör zu verschaffen.Die große Herausforderung sei es, so Meesmann, auch die Menschen zu erreichen, die sich von den etablierten Parteien abgewendet hätten. Das gehe am besten durch eben solche Diskussionsangebote und konkrete Inhalte.Auf das Angebot von Inhalten legte auch die Sächsische Zeitung ihren Fokus, berichtet Annette Binninger. Ziel der Redaktion sei es gewesen, den Wählern einen Überblick über relevante Themen zu ermöglichen, aber auch grundsätzlich das politische System zu erklären. Ein Mittel dazu war beispielsweise ein Newsletter mit Schwerpunkt Politik, mit dem die Sächsische Zeitung seit August täglich über aktuelle Themen oder interessante Inhalte anderer Medien informierte.Eine Herausforderung, vor der die Redaktionen heute stehen, sei es, den Überblick zu behalten. Politiker wendeten sich immer häufiger direkt an die Wähler. „Man muss wesentlich wachsamer sein und viele Kanäle verfolgen, um die Geschichten zu erkennen“, sagt Binninger.Besonders die AfD meidet oft den Weg über die Medien. Dass die Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Partei mitunter schwierig ist, das können auch Binninger und Meesmann bestätigen, sagen aber zugleich, man solle nicht die falschen Schlüsse daraus ziehen „Die AfD ist eine Partei und mit dieser Partei setzen wir uns professionell auseinander“, so Binninger. Die Frage in der Auseinandersetzung mit dieser Partei dürfe nicht lauten: „Was tun wir dagegen“, sondern „Was bieten wir an?“Diskussionsveranstaltungen hätten sich als eine mögliche Option gezeigt. Dem stimmt auch der MDR-Nachrichtenchef zu. Die Spannungen, die überdies in der Zusammenarbeit mit der Partei entstehen, müssten Medien ihm zufolge aushalten. Meesmann versucht der aktuellen Situation stattdessen etwas Positives abzugewinnen: „Es sind doch spannende Zeiten“, sagt er.Moderiert wurde das Panel von Ine Dippmann.