Donald Trump und die Medien
Die Sache mit der Kotze
Mehr Haltung fordert Spiegel Online-Kolumnist Sascha Lobo von den Medien bei der Berichterstattung über Donald Trump. Recht hat er, findet der stellvertretende DJV-Bundesvorsitzende Wolfgang Grebenhof.
Man muss den Mann mit dem roten Hahnenkamm als Markenzeichen nicht mögen. Und man muss mit Sascha Lobo auch beileibe nicht immer einer Meinung sein. Aber mit seinem jüngsten SPON-Beitrag hat der schrillste Vogel der Branche einen klugen, pointierten Diskussionsbeitrag geliefert zum Thema Trennung zwischen Berichterstattung und Meinung - und zur Frage, welchen Stellenwert jornalistische "Haltung" haben darf oder muss in Zeiten politischer Absurditäten.Wenn Politiker in ihrer Wortwahl bewusst rote Linien überschreiten im durchschaubaren Bemühen um einen schleichenden, moralischen Erosionsprozess, wenn die vorsätzliche Lüge zum Standardinstrument im Prozess der demokratischen Meinungsbildung wird, dann ist es eben mit sachlich-nüchternem Zitieren nicht mehr getan. "Ich glaube, dass Journalisten heute qua Beruf auch Streiter für eine liberale Demokratie sind und dass sich dieser Umstand in den Nachrichten viel deutlicher spiegeln sollte", schreibt Sascha Lobo. Man könne und solle in diesen Zeiten Berichterstattung und Haltung nicht trennen.Es lohnt sich, über diese These nachzudenken. Und darüber zu diskutieren.Ein Kommentar von Wolfgang Grebenhof