Twitter/Musk
Die Reichen und die Meinung
Elon Musk wird Alleineigentümer von Twitter. Er wird auch inhaltlich Einfluss auf den Kurznachrichtendienst nehmen. Das verheißt nichts Gutes.
Mit Kritik hat Elon Musk ein Problem. Das zeigt nur schon der rüde Umgang seines Autokonzerns Tesla mit Journalisten, die eine kritische Position einnehmen. Ein Problem hat er auch damit, dass Twitter Einträge löscht, die Verschwörungsmythen zum Inhalt haben oder die Demokratie als Staatsform in Frage stellen. Für ihn sind das Eingriffe in die Meinungsfreiheit. "Zensur" soll es laut Musk deshalb künftig auf Twitter nicht mehr geben. Ob der Dienst unter dem neuen Eigentümer Musk zum Eldorado von Coronaleugnern, Impfgegnern und anderen wird? Man muss es kritisch beobachten.
Elon Musk ist indes nicht der einzige Reiche, der sich in Medien und Social Media tummelt. Donald Trump hat sein eigenes Netzwerk gegründet, das bislang aber noch nicht mal seine Anhänger überzeugt. Und Jeff Bezos hat von Amazon aus einen Abstecher zur Washington Post gemacht. Zumindest bisher passt er nicht so ganz in die Riege der superreichen Medieninvestoren: Bezos hält sich aus den Belangen der Redaktion heraus. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner